Trauerrednerin_Angebot_nach-dem-Tod

Was nach dem Tod geschieht: Ein Leitfaden für Angehörige

Wenn ein Mensch gestorben ist, scheint auf einmal alles stillzustehen. Gleichzeitig beginnt eine Phase, in der vieles entschieden, organisiert und geregelt werden muss. Für Angehörige ist das oft eine emotionale Ausnahmesituation. Die Frage „Was nach dem Tod organisatorisch geschieht“ stellen sich viele zum ersten Mal – und haben doch eigentlich überhaupt gar keinen Kopf dafür.

In diesem Beitrag gebe ich dir einen verständlichen Überblick über die wichtigsten Schritte nach einem Todesfall – vom ersten Anruf beim Arzt bis zur Trauerfeier. Du erfährst, was rechtlich nötig ist, was emotional hilft und wie freie Redner:innen, Bestatter und Trauerbegleiter:innen dich unterstützen können. Als erfahrene Trauerrednerin teile ich zudem persönliche Einblicke, die dir vielleicht etwas Orientierung und Trost geben.

Fakten für Eilige: Was nach dem Tod organisatorisch geschieht – auf einen Blick

  • Todesfeststellung & Todesbescheinigung:

    Ein Arzt muss den Tod offiziell feststellen und eine Todesbescheinigung ausstellen – das ist die Grundlage für alle weiteren Schritte.

  • Bestatter beauftragen:

    Ein Bestatter hilft bei Überführung, Versorgung, Beantragung der Sterbeurkunde und Planung der Beerdigung. Gute Bestatter sind empathisch, transparent und drängen nicht zum Vertragsabschluss.

  • Unterlagen bereithalten:

    Wichtig sind u.a. Personalausweis, Geburts- oder Heiratsurkunde, Krankenkassenkarte, evtl. ein Testament oder eine Bestattungsvorsorge.

  • Trauerfeier organisieren:

    Ort, Musik, Blumen, Ablauf – hier entsteht Raum für persönliche Gestaltung. Eine freie Trauerrednerin kann helfen, Erinnerungen würdevoll in Worte zu fassen.

  • Trauerrede gestalten:

    Die Rede dauert meist 10–20 Minuten (reine Sprechzeit). Angehörige dürfen gern auch selbst sprechen – mit Unterstützung oder als Ergänzung.

  • Rechtliches regeln:

    Sterbeurkunde beantragen, Konten abmelden, Versicherungen informieren, Nachlass regeln – vieles davon kann mit Hilfe eines Bestatters oder Anwalts geordnet werden.

  • Trauerbegleitung nutzen:

    Einzelgespräche, Gruppenangebote oder kreative Formate bieten Halt. Niemand muss Trauer allein tragen.

1. Erste Schritte nach dem Todesfall: Wer muss jetzt handeln?

Der Moment direkt nach dem Tod eines Menschen ist oft geprägt von Schock, Trauer und Unsicherheit. Dennoch sind einige Dinge unmittelbar zu erledigen:

  • Den Tod feststellen lassen: Bei einem Sterbefall zu Hause muss ein Arzt (Hausarzt, Palliativmediziner oder Notarzt) gerufen werden. In Pflegeheimen oder Kliniken geschieht das automatisch.
  • Todesbescheinigung ausstellen lassen: Dies ist Voraussetzung für alle weiteren Schritte.
  • Angehörige informieren: Enge Familienmitglieder und Bezugspersonen sollten benachrichtigt werden – wenn gewünscht, auch Freunde oder Nachbarn.

Persönlicher Hinweis:
Viele Angehörige stehen unter Schock. In meinen Gesprächen höre ich oft: „Ich wusste gar nicht, was ich zuerst tun soll.“ Hier kann es helfen, einen ruhigen Moment zu schaffen – für einen Tee und ein kurzes Durchatmen.

2. Bestatter beauftragen: Unterstützung von Anfang an

Der Bestatter ist meistens die erste professionelle Anlaufstelle. Er hilft nicht nur bei der Überführung des Verstorbenen, sondern begleitet auch organisatorisch und menschlich durch die erste Phase der Trauer.

Aufgaben des Bestatters:

  • Abholung und Überführung des Verstorbenen
  • Versorgung und Einkleidung
  • Organisation von Trauerfeier und Bestattung
  • Beantragung der Sterbeurkunde
  • Terminabsprache mit Friedhof und ggf. Kirche

Wichtige Dokumente (Checkliste):

  • Personalausweis oder Reisepass des Verstorbenen
  • Todesbescheinigung
  • Geburts-, Heirats- oder Scheidungsurkunde
  • Krankenversicherungskarte
  • ggf. Bestattungsvorsorgevertrag oder Wünsche des Verstorbenen

Tipp: „Woran erkenne ich einen guten Bestatter?“

Ein:e gute:r Bestatter:in zeichnet sich vor allem durch Transparenz und Einfühlungsvermögen aus. Er oder sie nimmt sich Zeit für die Fragen und Sorgen der Angehörigen – ohne Druck, ohne Eile. Gerade in der ersten Begegnung geht es nicht um Angebote oder Verträge, sondern darum zuzuhören, zu klären und Vertrauen aufzubauen. Ein:e professionelle:r Bestatter:in stellt in der ersten Stunde keine Verkaufsfragen, sondern lässt Raum für Trauer und Orientierung. Wer sich ehrlich begleitet fühlt, kann in Ruhe entscheiden – und das ist in einer Ausnahmesituation besonders wichtig.

3. Die Trauerfeier gestalten: persönlich, würdevoll und heilsam

Die Organisation der Trauerfeier ist für viele Angehörige ein wichtiger Teil der Abschiednahme. Hier fließen Persönlichkeit, Erinnerungen und Emotionen ein – sie gibt Raum zum Gedenken und Loslassen.

Elemente einer individuellen Trauerfeier:

  • Wahl des Ortes: Friedhof, Kapelle, Halle oder freier Platz
  • Musik: Lieblingslieder, Instrumentalstücke, Live-Musik
  • Blumen, Kerzen, Fotos, persönliche Gegenstände
  • Rituale: z. B. Kerzen anzünden, Worte mitgeben, Erinnerungskarten

Als freie Trauerrednerin begleite ich diesen Prozess aktiv. Im Gespräch mit den Angehörigen entwickeln wir gemeinsam einen Ablauf, der zur verstorbenen Person passt – würdevoll, tröstlich, aufrichtig. Ich helfe auch zum Beispiel bei der Liedauswahl. Oder bei der Integration von Trauerritualen, wenn ihr dieses möchtet. Ich richte mich komplett nach euch und stehe euch beratend zur Seite.

4. Die Rolle der Trauerrednerin: Erzählen, erinnern, würdigen

Ein guter Trauerredner oder eine freie Rednerin ist mehr als eine „einfache“ Sprecherin. Trauerredner hören zu, sammeln Erinnerungen, erzählen Lebensgeschichten. Die Worte einer Trauerrede sind Brücken zwischen dem Vergangenen und dem, was bleibt.

Was ich als Rednerin mitbringe:

  • Einfühlsame Gespräche mit den Angehörigen
  • Individuelle Schreiben der Trauerrede mit Herz und Würde
  • Gestaltung der Feier im Zusammenspiel mit Musik, Ritualen und Texten
  • Präsenz – auch in der Stille, auch im Schmerz

Feedback Angehörige:

„Julia hat so tolle Worte für unseren Herbert gefunden. Wir alle aus der Demenz-WG erkannten Herby in jeder Zeile wieder. Da er ein lustiger Mensch war, wurde während der Trauerfeier nicht nur geweint, sondern auch gelacht. Obwohl es keine Angehörigen gab, war es ein wunderschöner und würdevoller Abschied. Danke!“

Schwester Anni, Demenz-WG

Du möchtest mehr über mich und meine Arbeit erfahren?

5. Formelles und Rechtliches: Was muss geregelt werden?

Neben der emotionalen Seite gibt es auch viele formale Pflichten. Diese können überwältigend wirken – eine strukturierte Übersicht hilft:

Wichtigste organisatorische Punkte:

  • Sterbeurkunde beantragen (beim Standesamt, i. d. R. durch den Bestatter)
  • Testament/Nachlass regeln: ggf. Kontakt zum Nachlassgericht
  • Abmeldungen: Rentenkasse, Krankenversicherung, Bankkonten
  • Versicherungen informieren: Lebensversicherung, Hausrat, Haftpflicht etc.
  • Wohnung kündigen, Verträge beenden, Post umleiten

6. Trauerbegleitung: Wer hilft, wenn das Herz schwer ist?

Trauer ist keine Krankheit – aber sie verändert uns. Und manchmal braucht es Menschen, die begleiten. Gute Trauerbegleitung eröffnet Räume für Gefühle, Erinnerungen und neue Wege.

Mögliche Angebote:

  • Einzelgespräche bei Trauerbegleiter:innen oder Seelsorger:innen
  • Trauergruppen in Hospizen, Kirchen, Familienzentren
  • Trauerwandern, kreative Ausdrucksformen (Malen, Schreiben, Musik)
  • Online-Foren oder Literatur

Literaturempfehlungen

Für Erwachsene

  • "Das letzte Fest: Neue Wege und heilsame Rituale in der Zeit der Trauer" von Nicole Rinder und Florian Rauch: Dieses Buch bietet neue Perspektiven und Anregungen für den Umgang mit Trauer und Abschied.
  • "Trauer hat heilende Kraft" von Jörg Zink: Der Autor beschreibt, wie Trauer als ein natürlicher Prozess erlebt und verarbeitet werden kann.
  • "Warum gerade Du?" von Barbara Pachl-Eberhart: Ein Buch, das persönliche Antworten auf die großen Fragen der Trauer nach einem Verlust gibt.
  • "Ich lebe mit meiner Trauer" von Chris Paul: Dieses Buch ist ein Begleitbuch durch die Trauer und bietet Unterstützung für Trauernde.
  • "Das Buch der Trauer" von Jorge Bucay: Ein Ratgeber, der Wege aus Schmerz und Verlust aufzeigt.
  • "Mit der Trauer leben" von Verena Kast: Dieses Buch beschreibt die Phasen und Chancen des Trauerprozesses.
  • "Was bei Trauer gut tut" von Roland Kachler: Ein Buch, das praktische Tipps und Ratschläge für den Umgang mit Trauer gibt.
  • "Trauer um den Partner" von Doreen Frei: Ein Ratgeber, der speziell auf die Trauer nach dem Verlust des Partners eingeht.
  • "Für immer anders": Ein Ratgeber für Trauernde.
  • "Meine Trauer wird dich finden": Ein Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, wie man mit der Trauer umgehen kann.
  • "Gute Hoffnung, jähes Ende": Ein Buch, das sich mit dem Thema Trauer nach einem Verlust auseinandersetzt.
  • "Wie kann ich mit meiner Trauer leben": Ein Ratgeber, der Unterstützung bei der Bewältigung der Trauer bietet.
  • "Kein Abend mehr zu zweit": Ein Buch, das sich mit der Trauer nach dem Verlust des Partners beschäftigt.
  • "Der Trauer eine Heimat geben" von Sabine Bode und Fritz Roth: Dieses Buch bietet einen lebendigen Umgang mit dem Tod und der Trauer.

Trauerliteratur für Kinder:

  • "Abschied von der kleinen Raupe" von Heike Saalfrank und Eva Goede: Ein Buch, das Kindern auf einfühlsame Weise den Tod und Abschied erklärt.
  • "Opa hat seinen Hut vergessen": Ein Buch, das Kindern hilft, den Tod zu verstehen.
  • "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch: Ein Bilderbuch, das Kindern auf poetische Weise den Tod näherbringt.
  • "Hat Opa einen Anzug an?" von Brigitte Werner und Claudia Burmeister: Ein Bilderbuch, das Kindern hilft, den Tod zu verstehen.
  • "Leb wohl, lieber Dachs" von Susan Varley: Ein Bilderbuch, das Kindern Trost und Hoffnung in der Trauer vermittelt.
  • "Kleiner Fuchs, großer Himmel" von Brigitte Werner und Claudia Burmeister: Ein Bilderbuch, das Kindern hilft, den Tod zu verstehen.
  • "Sternenkletterer: Die Erinnerungen bleiben" von Julia Vogt und Lisa Oppermann: Ein Buch, das Kindern hilft, mit der Trauer umzugehen.
  • "Ein Hund für Jakob" von Liv Frohde und Inge Wehrmann: Ein Buch, das Kindern Trost und Hilfe in der Trauer bietet.
  • "Opas Reise zu den Sternen" von Anja Kieffer und Katja Pagel: Ein Buch, das Kindern den Tod auf eine kindgerechte Weise erklärt.
  • "Wir vermissen dich, lieber Bär!": Ein Bilderbuch, das Kindern bei der Verarbeitung von Verlust und Trauer hilft.

Fazit: Was bleibt, ist die Liebe – und gute Begleitung

Wenn ein Mensch stirbt, gerät vieles aus den Fugen. Doch gerade die Organisation nach dem Tod kann helfen, Struktur zu finden, Klarheit zu schaffen und einen ersten Schritt in der Trauer zu gehen. Du musst das nicht allein tun.

Einfühlsame Begleiter – Bestatter, Redner:innen, Trauerbegleiter – stehen zur Seite. Und manchmal beginnt Trost dort, wo ein Leben gewürdigt wird: in Worten, in Ritualen, in einem liebevoll gestalteten Abschied.

Du suchst eine freie Trauerrednerin, die dir aktiv zuhört?

Dann nimm unverbindlich Kontakt zu mir auf.